A Research Project of the Department of Public Health · University of Basel

Durchführung eines integrierten Versorgungsprogramms für Senioren und Seniorinnen im Kanton Baselland

Das Projekt INSPIRE (ImplemeNtation of a community-baSed care Program for home dwelling senIoR citizEns)

 

Angesichts der demografischen Veränderungen in der Bevölkerung des Kantons Basel-Landschaft (BL) und der Einführung des neuen Altersbetreuungs- und Pflegegesetzes (APG) waren die Voraussetzungen ideal, um die integrierte Versorgung in der Region voranzutreiben. Deshalb hat der Kanton in Zusammenarbeit mit dem Departement Public Health der Universität Basel das Projekt INSPIRE ins Leben gerufen.

Das INSPIRE-Projekt zielt darauf ab, ein gemeindebasiertes integriertes Versorgungsmodell für gebrechliche, zu Hause lebende ältere Erwachsene zu entwickeln, umzusetzen und zu evaluieren, das es ihnen ermöglicht, zu Hause zu altern und die Einweisung in ein Pflegeheim zu verzögern.

INSPIRE zielt darauf ab, ein effektives und nachhaltiges gemeindebasiertes Versorgungsprogramm für ältere Menschen im Kanton Basel-Landschaft zu entwickeln und zu implementieren, indem neue Methoden der Public Health- und Implementierungsforschung eingesetzt werden.

Das INSPIRE-Projekt: Vorherige Arbeit

INSPIRE ist ein mehrphasiges Projekt, das sich der Methoden der Implementierungsforschung bedient und dem MRC-Framework für die Entwicklung und Evaluierung komplexer Interventionen folgt.

Abbildung 1. Überblick über das INSPIRE-Projekt (vorherige Arbeit)

 

Phase A konzentrierte sich auf die Entwicklung des INSPIRE-Versorgungsmodells, seiner Programmtheorie und einer vorläufigen Liste von Strategien zur Überwindung potenzieller Implementierungsschwierigkeiten. Diese Phase umfasste eine Übersicht der Evidenz zu den Kernkomponenten von pflegeorientierten integrierten Versorgungsmodellen für zu Hause lebende ältere Erwachsene (Deschodt et al, 2020) und eine Kontextanalyse (Yip et al, 2021). Kontextdaten wurden aus Befragungen von Interessenvertretern, lokalen, nationalen und internationalen Berichten und einer Bevölkerungsumfrage unter zu Hause lebenden älteren Erwachsenen im Alter von 75+ im Kanton Basel-Landschaft gewonnen (Siqeca et al, 2021).

 

Die Einbindung von Stakeholdern war ein entscheidendes Element in den verschiedenen Phasen dieses Projekts, indem kantonale und lokale Stakeholder-Gruppen organisiert wurden, die sich aktiv an der Entwicklung und Umsetzung des Versorgungsmodells beteiligten.

 

In einem nächsten Schritt wurde die Machbarkeit des INSPIRE-Versorgungsmodells in einem neu geschaffenen Informations- und Beratungszentrum (IBS) des Kantons BL getestet. Im Rahmen dieser Evaluation wurden die Akzeptanz, die Zuverlässigkeit, die Durchführbarkeit und die Reichweite des Modells geprüft.

Abbildung 2. INSPIRE Versorgungsmodell

Mithilfe von «Implementation Mapping» wurden Strategien zur Verbesserung der Reichweite des Modells bei zuhause lebendend älteren Erwachsenen ermittelt (Mendieta et al., 2024). Unsere Bewertung der Durchführbarkeit zeigte, dass es trotz einer guten Wahrnehmung der Durchführbarkeit und Akzeptanz einige Probleme bei der planmässigen Umsetzung des Versorgungsmodells (geringe Umsetzungstreue) und der Reichweite des Versorgungsmodells bei gebrechlichen, zu Hause lebenden älteren Erwachsenen gab.

Diese Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit einer verbesserten Zusammenarbeit mit kommunalen Pflegeanbietern, um sowohl die Umsetzung als auch die Reichweite zu erhöhen. Zu den Schlüsselfaktoren für den Erfolg gehören ausreichend Zeit, die Bereitschaft der Organisation, eine starke Führung, gemeinsame Werte, klare Ziele und eine effektive Kommunikation.

INSPIRE 2: Übergang zu Home-Care-Organisationen auf der Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse

Aufbauend auf diesen Erkenntnissen wird INSPIRE nun mit einer lokalen Hauspflegeorganisation (Spitex) zusammenarbeiten, um das Versorgungsmodell umzusetzen. Das Versorgungsmodell wird an die Gegebenheiten der Spitex angepasst. Bevor Phase B eingeleitet wird, wird die Durchführbarkeit dieser Anpassungen geprüft, in der die Wirksamkeit des Modells anhand eines quasi-experimentellen Designs getestet wird.

Abbildung 3. Neue Phasen des Projekts INSPIRE 2

Phase A konzentriert sich auf die Analyse des neuen Kontexts innerhalb einer Organisation der häuslichen Pflege und Betreuung die Identifizierung von Implementierungsstrategien zur Beseitigung von Hindernissen auf verschiedenen Ebenen, die die Umsetzung des INSPIRE-Versorgungsmodells beeinträchtigen können. In dieser Phase geht es auch darum, das INSPIRE-Versorgungsmodell kontextuell an das neue Umfeld anzupassen.

 

In Phase B wird die Machbarkeit des INSPIRE-Versorgungsmodells im neuen Umfeld der Organisation für häusliche Pflege und Betreuung bewertet. In dieser Phase wird auch die Durchführbarkeit der Rekrutierungs- und Datenerhebungsverfahren bewertet.

 

In Phase C werden wir die Umsetzung und Wirksamkeit des INSPIRE-Versorgungsmodells bewerten und uns dabei auf die Wahrnehmung der personenzentrierten Versorgung sowie auf andere Patienten-, Dienstleistungs- und Umsetzungsergebnisse konzentrieren. Wir werden die Systemwissenschaft einsetzen, um Veränderungen im Versorgungsnetz für zu Hause lebende ältere Personen zu analysieren, und eine Gesundheitskostenbewertung durchführen, um den Wert der Investitionen und die Erschwinglichkeit auf kantonaler Ebene zu bestimmen.